Ihr erstes Reisehandbuch „In Bed with Art“ erschien 2011 – darin stellt die Kulturmanagerin Katharina Knieß kunstsinnige Gastgeber weltweit vor. Nachdem die gebürtige Hamburgerin von München nach Eutin gezogen war, hatte sie die Idee so ein Handbuch mit besonderen Hotels und Ferienwohnungen auch für Schleswig-Holstein und Hamburg herauszugeben. „Kunstvoll reisen“ stellt 50 Unterkünfte vor, 4
deren Gastgeber in der Kunst- und Kulturszene aktiv sind. Ob Landferien in einer Künstlerkommune, Ferienzimmer mit Musikstudio und Tangokurs oder Stadturlaub mit Atelierbesuch – die Auswahl ist inspirierend.
Das Buch „Kunstvoll Reisen“ von Katharina Knieß ist erschienen bei BoD – Books on Demand und im Buchhandel erhältlich, ISBN-10: 9783746094052
Die vorgestellten Unterkünfte:
„Tonart“
Schloßstr. 16
24939 Flensburg
„Söruper Hof“
Bahnhofstr. 21
24966 Sörup am Südensee
SÖRUP | Das geschriebene Wort, das gemalte Bild und kunstfertig hergestellte Exponate standen im Mittelpunkt eines Aktionstages im Kunsthotel Sörup. Für das geschriebene Wort stand Wolfgang Börnsen, der aus seinem Buch „Die Angeln Saga“ vorlas.
Der Gastraum im Söruper Hof war bis auf den letzten Platz besetzt, als der Autor, wortgewaltig, gestenreich und unterhaltsam den Hintergrund des von ihm verfassten Buches erläuterte. Ein Werk, das Einblicke in die Geschichte der Landschaft Angeln, das Leben der Menschen damals und heute sowie ihre Besonderheit, deren Auswirkungen bis heute Bestand haben, gibt.
Dass der ehemalige Bundestagsabgeordnete, der als Politiker jedes Wort abwägen musste, in dem Buch eine drastische Sprache wählt, oftmals Plattdeutsch ergänzt, nahm der eine oder andere der Besucher mit Verwunderung zur Kenntnis. Börnsens Antwort darauf erschien vielen durchaus einleuchtend. „So sprach man eben in Angeln, im Jahre 500 nach Christi Geburt.“
Im großen Ausstellungsraum des Hotels hatte Hausherrin Julia Kolev außerdem die Werke von 18 Künstlern aus der Region für eine Ausstellung ausgewählt und gemeinsam mit dem bulgarischen Kurator Alex Alexiev zusammengestellt und aufgehängt.
Eine nicht ganz einfache Aufgabe, 18 Künstler mit unterschiedlichen Stilrichtungen von abstrakt bis realistisch, so zu arrangieren, dass die Betrachter eine Beziehung der Bilder zueinander aufbauen können und überdies in die Lage versetzt werden, die dahinter ruhende Geschichte erkennen zu können.
„Wir Künstler erzählen Geschichten“, unterstreicht die auf dem internationalen Kunstmarkt tätige Malerin Julia Kolev. Besucherin Barbara Lamminger aus Tastrup erkannte in manchen Werken die Farben der Region und sie zeigte sich besonders von den verwendeten Blau-Tönen beeindruckt.
Der Erfolg der Veranstaltung sei Ansporn, im neuen Jahr mit weiteren Kunst- Events anzutreten, versprach Julia Kolev.
Autor: Peter Hamisch
Polstermöbel im Salon und Ausstellungen in der Lobby – die Eigentümer
haben den „Söruper Hof“ zu einem Gesamtkunstwerk gemacht.
SÖRUP | Ein Haus, das Kunst, Kultur und Lebensfreude beinhaltet und
widerspiegelt. So etwas wünschten sich die Künstlerin Julia Koley, deren Bilder
schon in vielen namhaften Ausstellungen zu sehen waren, und ihr Mann
Mintcho Kolev. Als die Familie aus München vor elf Jahren auf der Suche war
nach einem Haus, das gastronomisch genutzt werden und das Julia Kolev
durch ihre künstlerische Arbeit gestalten kann, wurden sie in Sörup fündig.
Heute ist das Kunsthotel „Söruper Hof“ in der Gemeinde verwurzelt. In den
Räumen des Hotels finden auch Ausstellungen und Theater-Aufführungen
statt, in der großen Halle werden Märkte angeboten.
Dass in der Bahnhofstraße 11 in Sörups Ortsmitte eines Tages Hotelgäste
umgeben von Kunst und Kultur Quartier nehmen würden, hat um 1900 als das
Gebäude entstand wohl niemand geahnt. Johannes Möllgard nahm damals
den Bau der neuen Bahnlinie und des Bahnhofs zum Anlass, in diesem Haus
einen Butterversandhandel einzurichten. Von den umliegenden dörflichen
Meiereien wurde die Butter in Fässern angeliefert, portionsweise verpackt und
für den Versand bis nach Berlin und Polen vorbereitet. 1976 wurde das
Gebäude verkauft, eine Apotheke zog ein. Dann stand das Gebäude viele
Jahre leer, bis die Künstlerfamilie Kolev auf das Haus aufmerksam wurde. Eine
aufwendige Sanierung folgte.
Carmen Frey, gemeinsam mit ihrer Schwester Julia Koley Gesch.ftsführerin
des „Söruper Hofs“, begrü.t ihre Gäste in einer besonderen Atmosphäre. Von
anonymem Hotelcharakter keine Spur, vielmehr wird den Gästen der Eindruck
eines Familienbesuchs vermittelt. Im Salon strahlen Polstermöbel, Tische und
Stühle eine große Ruhe aus. Eine Wandseite beherbergt bis unter die Decke
eine umfangreiche Bibliothek, davor steht ein Klavier. „Hier spielen auch schon
mal unsere musikalischen Gäste“, berichtet Carmen Frey.
Vom Salon, über den großen überdachten Outdoor Wohnbereich, bis zu den
Hotelzimmern bekommt der Gast das Gefühl, in einer großen Ausstellung zu
sein. Julia Kolev hat das Haus nicht nur künstlerisch gestaltet, sie hat ein
heimeliges Gesamtkunstwerk geschaffen, in dem sich der Gast wohlfühlen soll.
Die elf Zimmer im Bettenhaus sind individuell gestaltet und strahlen eine
eigene künstlerische Note aus. 1978 geboren hat Julia Kolev an der Akademie
der Bildenden Künste in Düsseldorf Bildhauerei und an der Akademie in
München Malerei studiert.
Der „Söruper Hof“ ist aber nicht nur ein Hotel. Hier werden Seminare
veranstaltet. Die zahlreichen Unternehmen in Sörup und der Region schätzen
den „Söruper Hof“ auch als Unterkunft für ihre Gäste. Die wiederum
schwärmen von der familiären Atmosphäre in dem Haus. „Diese familiäre
Beziehung wird auch gelebt, wenn Familie Kolev aus München mit den
Kindern nach Sörup kommt und dem Gast das Gefühl gibt, Teil dieser Familie
zu sein. Dann führt Julia Kolev ihre Gäste gern durch das Haus und erläutert
ihre künstlerische Arbeit.